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Kot auf den Straßen New York hat viel mehr Hunde als vor der Pandemie – und ein Problem

New Yorks Bürgersteige sind in der Pandemie nicht appetitlicher geworden – der Anteil an Fäkalbakterien hat sich deutlich erhöht. Stadtschuhe sollte man in den eigenen Wänden unbedingt ausziehen.
Hundekot in New York City: Die Schauspielerin Deborra-Lee Furness räumt ihren Hunden hinterher

Hundekot in New York City: Die Schauspielerin Deborra-Lee Furness räumt ihren Hunden hinterher

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Gotham / GC Images

Auch in New York City ist seit Beginn der Coronapandemie die Zahl der Hunde explodiert. Das heißt natürlich auch: Mehr Hundekot liegt auf den Straßen. Ein Forscherteam des Marymount College in Manhattan hat nun untersucht , wie viele Fäkalbakterien die Menschen an der berühmten Upper East Side mit Schuhen in ihre Wohnungen tragen.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift »Indoor and Built Environment« veröffentlicht wurde und aus der das Magazin »Gothamist« zitiert , kommt zum Schluss: Schuhe an der Haustür besser ausziehen – sonst schleppt man eine Menge Erreger ein.

Das Forscherteam sammelte für die Studie mithilfe von Pipetten Wasser aus Straßenpfützen und untersuchte die Dichte an Fäkalbakterien. Dabei konzentrierte es sich eigenen Angaben zufolge auf nicht sichtbar verschmutzte Teile der Bürgersteige. 31.000 Fäkalbakterien pro hundert Milliliter seien gefunden worden.

In einem zweiten Teil der Studie nahmen die Forscherinnen und Forscher Proben mit durchsichtigem Klebeband von Fußböden des eigenen Campusgeländes. Teppichböden waren erwartungsgemäß anfälliger.

In der Nähe des Eingangs hätten sich die meisten Erreger auf dem Boden getummelt, im Durchschnitt seien es 22.000 pro Quadratmeter und hundert Milliliter gewesen. In vergleichbaren Bereichen ohne Teppich seien laut der Studie lediglich hundert dieser Keime pro Quadratmeter gefunden worden.

Laut Alessandra Leri, einer Mitautorin der Studie, würden die Ergebnisse die meisten New Yorker nicht überraschen. Aber sie seien ein starkes Argument, die Schuhe vor der Tür stehenzulassen. »Schuhe auszuziehen ist eine Selbstverständlichkeit«, sagte Leri dem »Gothamist«. »Schuhsohlen sind eklig.«

»Schuhsohlen sind eklig.«

Alessandra Leri, Mitautorin der Studie

Gefährlich für den Menschen wird es dadurch aber wohl nicht. »Gothamist« zitiert einen Biologieprofessor vom Brooklyn College damit, dass verunreinigte Teppiche nicht unbedingt mit einem erhöhten Risiko für bakterielle Erkrankungen einhergehen. Krankheitserreger würden in den meisten Fällen über verunreinigte Lebensmittel aufgenommen.

New York Citys Kampf gegen Hundekot

Die Studie wirft vielmehr ein Schlaglicht auf den Kampf von New York City gegen Hundekot. Die Behörden der Weltmetropole gehen bereits mit hohen Bußgeldern gegen Bürgerinnen und Bürger vor, die die Ausscheidungen ihrer Tiere nicht ordnungsgemäß entsorgen – 250 Dollar kostet das.

Ein Anwohner sagte der »New York Post« , dass er das Problem nie zuvor als so schlimm empfunden habe wie jetzt. »Jedes Mal, wenn ich mit meiner Tochter rausgehe, ist es mit den Hundehaufen wie in einem Minenfeld.« Die aktuelle Studie zeigt aber auch: Mit dem Einsammeln des Hundekots ist das Problem noch nicht behoben.

Bereits vor der Coronapandemie wurde in New York City über Hundehaufen auf den Straßen gestritten. In der Vergangenheit gab es wiederholt Berichte über Tausende Beschwerden beim Bürgertelefon . Laut der Tierschutzorganisation ASPCA legten sich seit Pandemiebeginn geschätzte 23 Millionen US-Haushalte einen Hund oder eine Katze zu.

hba

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