Deutsche müssen draußen bleiben
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Mitte Juli wird Bundeskanzlerin Angela Merkel im Weißen Haus erwartet. Amerikas Präsident Joe Biden hatte sie im Juni beim G-7-Gipfel in Cornwall getroffen, für den sie am 11. Juni auf dem Flughafen in Newquay ankam. Bild: dpa
Trotz steigender Impfraten verweigern die USA Europäern weiter die Einreise. In der Wirtschaft wächst der Unmut. Bringt Merkels Besuch in Washington die Wende?
Die Maschinen des Kölner Mittelständlers Alfred H. Schütte sind etwas für Spezialisten. Mehrspindel-Drehautomaten heißen sie, mit ihnen stellen Unternehmen zum Beispiel das Innenleben von Wasserhähnen, Einspritzsysteme für Verbrennungsmotoren und künstliche Hüftgelenke her. Um die Maschinen zu installieren, reisen Techniker des Unternehmens durch die ganze Welt. Doch vor allem mit einem Land gibt es nun schon seit vielen Monaten Probleme: den Vereinigten Staaten. Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 setzte der damalige Präsident Donald Trump ein weitgehendes Einreiseverbot für Europäer in Kraft. Trotz gesunkener Infektionszahlen und steigender Impfraten gilt es bis heute. Zwar sind Ausnahmegenehmigungen möglich, aber dieser Prozess dauere „quälend lange“, erzählt Schütte-Geschäftsführer Carl Martin Welcker. „Wir bekommen unsere Leute schlichtweg nicht mehr nach Amerika.“
Bis zum vergangenen Jahr war Welcker Präsident des Maschinenbauverbands VDMA. Dort machen gerade viele Unternehmer ihrem Unmut Luft. „Die Einreisebeschränkungen der USA sind im Moment das Thema Nummer 1, 2, 3, 4 und 5 der Anfragen, die uns erreichen. Es geht um fast nichts anderes mehr“, erzählt Andrew Adair aus der Außenwirtschaftsabteilung des Verbands. Techniker hätten immerhin noch die Chance, mit einer National Interest Exception (NIE) einreisen zu können. Wer „nur“ nach Amerika wolle, um eine Messe oder Kunden zu besuchen, bekomme in der Regel keine Genehmigung.
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